Reichstag und die Würde eines, wenn auch noch so kleinen
Serenissimus zu erwerben hofften........“
In Gaildorf verblieben zwei Erbtöchter: Juliane Dorothea und
Wilhelmine Christine.
Die Jüngere Wilhelmine Christine heiratete 1695 Ludwig Heinrich
Graf von Solms-Assenheim. Aus dieser Ehe entsprangen 4 Kinder. Die
zweitgeborene Tochter Dorothea Sophie Wilhelmine von Solms-Assenheim
(1698-1774), eine Enkeltochter des Gaildorfer Schenken Wilhelm Heinrich
(1652-1690) heiratet am 17. Januar 1725 den Reichsgrafen Josias
von Waldeck. Der älteste Sohn Graf Josias Wilhelm Leopold heiratet
Christine Wilhelmine von Isenburg-Büdingen. Aus dieser Ehe
entstammte Georg Friedrich Karl. Dieser erwarb 1816 die Anteile
seiner Geschwister und war damit alleiniger Besitzer der ursprünglich
Solms-Assenheim’schen Anteile an der Herrschaft Limpurg-Gaildorf.
Graf Georg Friedrich Karl von Waldeck ehelicht am 17. Juni 1809
die bürgerliche Tochter des Fürstlich Waldeck’schen
Bergamtmanns Amalie Charlotte Auguste Wirth. Das Haus Waldeck versuchte
alles, den jungen Grafen von dieser unstandesgemäßen
Verbindung abzuhalten. „Brennende Liebe, die schon manchen
sonst vernünftigen Manne zu Torheit verleitete...“ sind
die noch harmloseren Ratschläge mit denen man versuchte, ihn
zur Aufgabe seines „Engagements“ zu bewegen.
Das kinderlos gebliebene Ehepaar nahm ihren Wohnsitz im Alten Schloss
in Gaildorf. Nach dem Tot von Georg Friedrich Karl von Waldeck erbaut
Gräfin Amalie Charlotte Auguste zu Waldeck-Pyrmont und Limpurg-Gaildorf
eine Villa im Herrengarten, das nach mehreren Umbauten zum Neuen
Schloss Gaildorf wird.
Nach dem Tod von Gräfin Amalie ging der Gaildorfer Besitz auf
Richard Kasimir Alexander Graf von Waldeck in Bergheim über,
dem Bruder Graf Georg Friedrich Karl von Waldeck. Dieser Wiederum
gab durch Familienvertrag die Standesherrschaft Waldeck-Limpurg
an seine Schwester Gräfin Mechthilde Emma |